Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 11. Dezember 1943
Guben, den 11.12.43
Liebes Mütterlein!
Lange bin ich schon ohne Post obwohl ich regelmäßig geschrieben habe und ich annehme, daß Du meine Briefe erhalten hast. Ich mache mir gleich Sorge, wenn ich längere Zeit von Dir nichts höre. Wie geht es? Hoffentlich ist Alles beim Alten, d. h. Du bist gesund und fühlst Dich wohl. Du bist sicher mitten in der Arbeit drin, und hast nicht mehr die Zeit, Ruhe und Sammlung mir öfter zu schreiben. Wie klappt es denn mit der Arbeit, ermüdet sie Dich schnell? Du mußt mir das Alles einmal ausführlich schreiben.
Den 3. Adventsonntag werde ich in meiner gemütlichen Stube verbringen, ich habe heute und morgen Dienst und zudem bin ich leicht erkältet. Ich werde mich als pflegen um Montag wieder frisch zu sein, denn
ich stecke mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Am 18. wollen wir das Battr.-Fest machen.
Hast Du das Butterpäckchen bekommen? Es enthielt ein halbes Pfund. Es gibt leider im Augenblick keine andere Art sie zu verschicken. Ich habe noch 1 Pfund hier, wie kann ich die bis Neujahr aufbewahren? Kann ich außer kühler Lagerung noch etwas tuen? Die Post ist mir fast zu unzuverlässig!
Da ich mich nicht recht wohl fühle, schließe ich für heute und werde morgen weiter mit Dir plaudern.
Gruß und Kuß
und Alles Gute sendet
Dir
Dein Junge.