Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 10. Juli 1942
O.-U. den 10.7.42
Liebes Mütterlein!
Sollst heute einen Gruß und einen kurzen Schrieb von mir bekommen. Beide sollen Dir sagen, daß es mir gut geht, daß ich Alles habe um zufrieden zu sein. Das Wetter ist noch immer schlecht, trübe und regnerisch. Es ist draußen eine Luft wie im Treibhaus. Heute Abend kommt Besuch, wir, d. h. der Chef, ich und 2. O.A. Wachtmeister haben zu einem kleinen Bierabend eingeladen. Es kommt der Kommandeur und die beiden Schwestern aus dem Soldaten-
heim. Hoffentlich wird es nicht zu spät!
Wie geht es Dir? Hast Du immer noch Leibbinden oder Krawatten für’s Afrikakorps zu nähen? Hat sich das Verdienst, die Bezahlung gebessert? Was gibt es sonst Neues? –
Hier Alles beim Alten. Diese Woche war ich bereits zweimal im Kino. Ich sah: „Brüderlein fein!“ und „Geheimakte W.B.I“. Beide Filme haben mir gut gefallen. Bald haben wir Reittournir und Rgts.-sportfest. Ich leite ab Montag die Trainingsgemeinschaft des Regimentes, das wird eine schöne Aufgabe. Gestern habe ich Nußbaums nochmal geschrieben. Heute erhielt ich einen Brief