Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 9. September 1942
O.-U. den 9.9.42
Mein liebes Mütterlein!
Höre und staune, schon heute bin ich um 7.00 Uhr in der Früh wohlbehalten hier angekommen. Ich hatte eine gute Reise, das Wetter war sonnig doch – Gott sei Dank – nicht zu heiß. Die Überfahrt verlief glatt und bei ruhiger See. Ich hatte immer einen schönen Fensterplatz, nachts konnte ich mich 2 mal sogar lang machen und schlafen. Nun bin ich wieder hier, frisch und munter geht’s an die Arbeit. Ab morgen muß ich Battr.-Führer spielen. Der Chef ist für 6 Wochen zu einem Kursus nach Frankreich, ich komme also mitten hinein. Obltn. Thoma hinterließ mir einen herzlichen Brief und er dachte sogar an meinen Geburtstag. Sonst ist hier oben Alles beim Alten. Sollte es große Veränderungen geben werde ich Dich rechtzeitig davon in Kenntnis setzen.
Nochmals danke ich Dir für All‘
das Gute, das Du mir in den Urlaubstagen schenktest. Die Kameraden sagen ich sähe gut aus, ich habe mich also ordentlich herausgefuttert.
In Oslo gibt’s noch Trainingsanzüge ich werde mir einen kaufen, sobald die Dienststelle die Punkte abgestempelt hat. – Meine Bude fand ich in schöner Ordnung vor, ich werde sie gleich mit den Kunstkarten weiter ausschmücken.
Ich schließe nun und schreibe bald wieder.
Herzlich grüßt und küßt
Dich
Dein großer Junge
Wie ist es mit Briefmarken für Herrn Ermert? Denkst Du daran Frau Lingens die Raucherkarte auszuhändigen.
D. O.