Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 29. Oktober 1942
In der Heide im Okt. 42
Liebes Mütterchen!
Einen ganz wundervollen Herbsttag erlebten wir heute. Die Sonne schien recht warm, die Heide und der bunte Wald sind einfach herrlich. Froh stimmt uns auch die Nachricht vom baldigen Ausrücken. Könnte ich Dir von meiner Freude, von meiner Zuversicht und Hoffnung mitgeben. Ich denke, daß auch zu Hause schönes Wetter ist und Dich froh und mutig stimmt.
Ich möchte Dir heute nochmals für Deine Mühen danken, die Du mit der Uniform gehabt hast. Sie ist prima, der Preis war ja auch danach. Heute erhielt ich einen Brief von Gol. Alle, besonders Gerd, bedauern es, daß wir nicht mündlich Abschied nehmen konnten, sie erkundigen sich mit rührender Teilnahme nach meinem jetzigen Aufenthalt. Ich soll Dir viele Grüße ausrichten! Urlaub habe ich nochmals eingereicht, ob es was gibt? Bitte richte Dich auf garnichts, denn ich kann nichts versprechen, wer weiß wann wir losmarschieren. Jetzt habe ich noch einen Vortrag zu hören und dann geht’s frühzeitig in die Klappe.
Dich grüßt und küßt in alter Treue
Dein Junge.