Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 31. Oktober 1942
Samstag, den 31.10.
Mein liebes Mütterlein!
Wir stecken in Arbeit bis über die Ohren. Wir packen! Darum verzeih, wenn ich nur kurz für Deinen lb. Brief vom 29.10. danke. Ich bin froh, daß Du mich verstehst, Du kannst auch ganz ruhig sein, ich denke immer an Dich. Die Reise ist nicht allzu weit rund 10-12 Stunden werden wir nach Nordwesten fahren. Wenn wir uns eingerichtet haben, werden wir mehr Zeit haben zum Schreiben, zudem hat der Kommandeur mir versprochen, daß ich als Erster in Urlaub fahren kann. Die Entfernung nach Haus ist dann wirklich nur ein Katzensprung.
Sonst geht es mir prima. Ich habe mir ein nettes Pferd ausgesucht und mich mit ihm angefreundet. Es kennt mich bereits.
Hoffentlich kommen Deine Zähne bald in Ordnung. Vor Weihnachten wird es doch wohl noch werden. Über Heinrichs Besserung freue ich mich!
Ich denke viel an Dich und werde sobald als möglich schreiben.
Gruß u. Kuß
Dein Junge.
Der Div. Kommandeur hat mein Gesuch befürwortet und weitergereicht. Ob ich bald einen Bescheid bekomme?
Hilgers schrieb, er liegt an Magenkrankheit und mit Gelbsucht zu Bett.