Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 25. Februar 1943
O.-U. den 25.2.43
Mein liebes Mütterlein!
Heute erhielt ich nun endlich das längst verloren geglaubte Päckchen mit dem Stollen, der prächtig schmeckt und, höre und staune, unbeschadet angekommen ist. Eben höre ich auch, daß für mich Geld auf der Zahlmeisterei ist. Ich habe also zwei ganz wichtige Gründe Dir zu danken. Ganz besonders aber danke ich Dir für Deine lieben Grüße. Ich werde nun in der nächsten Woche zur Stadt fahren um für Dich einzukaufen, vielleicht schickst Du noch einmal denselben Betrag! Ich lege es gut an, zu teuer werde ich nicht einkaufen. Ich freue mich schon auf Deine Augen wenn ich meine kleinen Geschenke, Döpp’chen und Tellerchen usw. sind auch dabei, vor Dir ausbreiten kann.
Wie geht es Dir? Ich hoffe, Du bist wohlauf! Mir geht’s gut, besonders weil der Chef zurück ist. Ich kann mir in den nächsten Tagen, wenn ich Alles übergeben habe, hoffentlich einige freie Nachmittage machen. Auch an diesen werde ich mich umsehen um für den Urlaub zu sorgen. Einige tolle Geschichten haben sich hier ereignet von denen ich Dir erzählen werde.
Einen frohen Gruß und einen festen Kuß
sendet Dir
Dein Junge.