Charlotte Endemann an ihren Mann Harald, 30. November 1941

                                                                                                          den 1. Advent 41

Liebster Mann,

das ist nun das Weihnachtspäckchen und ich und auch die Kinder haben es mit viel Liebe gepackt.

Dass Du nicht dabei sein kannst. Aber ich hoffe und wünsche nun doch sehr, dass wir das nächste Weihnachtsfest zusammen feiern können. Aber alles wird so gemacht, als wenn Du dabei bist.

Das Tagebuch aus Frankreich ist sehr gut. Ich habe die Besprechung darüber im „Reich“ gelesen und es daraufhin für Dich besorgt. Ich finde, man kann die einzelnen Kapitel mehrmals lesen.

DEN Sylter Hahn wollte ich eigentlich für mich haben, aber das Buch ist trotz der Knappheit der Sprache sehr fesselnd und ich glaube, dass es Dir gefallen wird.

Nun kann ich nicht mehr, weil ich heute das erste Mal nur links tippe, die rechte Hand ist ja geschient.

Dass ich Dir nun keine langen Briefe zu Weihnachten schreiben kann, ist mir bestimmt so schmerzlich wie Dir. Und das wird voraussichtlich Monate dauern.

   DIN Lött.

Die Dich herzlich küsst, viel besser, als sie es in dem ollem Brief, gehandicapt durch das Linksschreibenn, sagen kann.