Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 26. August 1943

26.8.43

Mein liebes Lötting,

Da ich gestern keinen Brief von Dir bekam, lebe ich heute in der bestimmten Erwartung, einen zu bekommen. Es wird wohl der sein in dem Du mir klar machst, dass unsere Reise eigentlich nicht möglich sei und dabei weißt Du doch ganz genau, dass wir doch reisen. Wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, dann wird das auch gemacht. Dann bitte ich Dich noch meinem Schmuß an den Bürgermeister zu schreiben, dass ich ihn vorfinde, wenn ich komme. Wie war denn Dein Ausflug nach Ittenbach? Wird das Kostüm hübsch? Wir werden wegen meines Anzuges ja auch mal hin müssen. Wann werde ich wohl wieder Zivil tragen können. Schreibe mir bitte auch, ob sich König gerührt hat. Ich bin mal gespannt. Heute Abend ist Unterofffizierskegelabend im „Haus der Scheuen“. Das ist eine Erfindung von Edel, auf die er mächtig stolz ist. Der letzte oder besser gesagt der erste war nicht überwältigend. Gestern Abend habe ich „Jakko“ gesehen. Ein furchtbarer Propagandafilm für die H.J.

1000 liebe Küsse
Dein Harald.