Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 10. November 1940

Reinsehlen, den 10.11.40

Mein liebes Lottenkind,

ich bin schon wieder im Stall. Es war wunderschön. Renate und Karl Otto gaben sich alle Mühe mir die Stunden so schön wie möglich zu machen. Das schönste war aber, dass ich deine Stimme mal wieder gehört habe. Ich hab Dich schrecklich lieb, mein Lottenkind. Hier habe ich deine beiden Briefe vorgefunden und schicke Dir gleich die Engelsschen Sachen zurück. Hoffentlich klappt es mit dem Urlaub. Halte beide Däumchen. Es ist sehr schwer, aber ich habe beim Oberleutnant eine gute Nummer. Er kann den Urlaub auch nicht allein genehmigen, da muss der Hauptmann mitspielen und der ist in Urlaubssachen ein Armleuchter. Der Urlaub wird ja viel Arbeit bringen, aber wir hätten uns doch mal wieder gesehen.

Über Mutter Brief habe ich mich auch herzlich gefreut.

Ich muss jetzt ins Bett, aber ich denke noch weiter an Dich, mein Liebes!!

     Einen dicken Kuss von deinem Harald.

Ich meine plötzlich ich hätte den Reichsnährstand schon bezahlt, oder war das etwas anderes (vielleicht Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft). Sieh mal nach, ehe Du die Überweisung weitergibst.

     Dein Pappi