Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 11. März 1941
B., den 11.3.41
Mein liebes Lottenkind,
Also da wären wir mal wieder. Die Knochen tun mir noch weh von der ersten Nacht auf Holz und Stroh. Die Fahrt ging programmäßig bei herrlichem Sonnenschein von statten. Von Alkmar bin ich mit der Taxe nach hierhin gefahren und war um 23,15 hier im Bau.
Mein Schreibtisch hat heute nicht so schön ausgesehen, wie ich ihn Dir geschildert habe. Ganze Stöße liegengebliebene Arbeit türmt sich auf ihm. Es wird heiß hergehen die nächsten Tage. Nach der Arbeit bin ich heute sehr müde, aber einen Gruß solltest Du doch haben.
Schicke mir bitte meinen Reserveapparat und den Pinsel und 10 Klingen (zum Rasieren) kaufe bitte bei Biederbick 10 Pf das Stück (Mond extra). Ich habe heute10 Eier kaufen können und will versuchen, sie zu schicken. Schreibe bitte sofort, ob sie gut angekommen sind und schicke, wenn es Zweck hat, den Karton zurück.
Mein Urlaub gefällt mir selbst jetzt aus der Entfernung immer noch nicht so ganz richtig. Alle wollen hier wissen, was ich alles erlebt habe und wundern sich, dass ich so zugeknöpft bin. Was soll ich schon erzählen?
Es grüßt Dich, die Mutter und die Omi, die Kinder und Anneliese recht herzlich Dein Harald
Eine Gefreitenfeier muss ich hier geben.