Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 29. März 1941
Bergen, den 29. III 41.
Mein liebes Lottenkind,
Ich habe heute gebadet in einem neuen Brausebad, das für uns gebaut worden ist. Nun bin ich sehr müde und gehe gleich ins Bett. Aber einen recht lieben Brief zum Sonntag sollst Du doch haben. Ach, mein süßes Frauchen, ich habe ja niemanden auf der ganzen Welt so lieb wie Dich. Ich weiß garnicht, wie ich Dir alles gut machen soll. Ich bin noch ganz verwirrt. Ich weiß nur eins ganz genau, dass ich Dich furchtbar lieb habe und mit Dir auch gegen den Schweinehund in mir angehen kann. Ich mache auch meinen Dienst hier so gut ich irgend kann, damit ich mich an Ordnung und Pünktlichkeit gewöhne. Nun wirst sehen, dass ich wirklich ein anderer Kerl werde. Ich will nichts mehr versprechen, sondern will es Dir beweisen. Es soll nie mehr etwas zwischen uns treten. Ich küsse Dich, mein Liebling, Dein Harald