Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 16. August 1941
H., den 16.8.41
Mein süßes Lottenkind,
Du liegst wohl noch im Bettchen und schläfst Dich von den Reiseanstrengungen und dem 1. Alarm aus. Ich sitze hier wie Pique-7 und komme mir vor als wäre ich nie so allein gewesen. Ich habe dem abfahrenden Zug nachgesehen, solange ich auch nur noch ein bißchen weißen Dampf von der Lokomotive sah. Ich habe Dich die ganze Reise mit meinen Gedanken verfolgt. Ach Lotti, wie war es schön, daß Du da warst und wie ist es schade, daß Du wieder weg bist. Die Tage hatten für mich etwas ungemein festliches. Ich habe kaum gemerkt, dass ich auch Dienst gemacht habe nur um der 2-3 Stunden abends willen. Gestern Abend habe ich auch erst gemerkt, dass ich eigentlich schauerlich müde bin. Das habe ich alles über die Freude über Dich und an Dir vergessen. Mein süßes Lotti, das Gefühl von einem