Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 8. Oktober 1941
8.10.41
Liebes Lottenkind,
Nun bin ich schon wieder mittendrin und es ist beinahe, als ob die schönen Tage bei Dir garnicht gewesen wären. Meine Gedanken allerdings sind immer unterwegs zu Dir und den Kindern. Als ich gestern Abend auf der Düne saß und die rote Mondscheibe aus dem Meer auf steigen sah, sah ich Dich immer auf dem Bahnhof stehen, wie Du immer kleiner wurdest und mir schließlich im Nebel verschwand ist. Ach Lotting. Dieses Bild läuft mir immer nach. Für welche Zeit bleibst Du für mich im Nebel, daß ich Dich nicht sehen kann?
Trotzdem bin ich noch voller Freude über den schönen, den herrlichen Urlaub, über die Behaglichkeit bei Dir über unsere schönen Spaziergänge über die süße kleine Bande und über alles.
Mein süßes Frauchen, ich grüße Dich 1000mal.
Einen recht lieben Kuss bekommst Du auch Dein Harald