Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 4. Mai 1942
den 4. 5.42 [Bruchstück - fehldatiert? richtig 1941?]
Mein liebes Lottenkind,
ich habe heute hier wieder eine Dose Creme kaufen können. Ich hätte auch Zahncreme bekommen, wenn ich leere Tuben gehabt hätte. Schicke mir doch welche, dann bekommst Du wieder von mir. Es ist z.Z. eine Austauschaktion älterer Soldaten im Gange. Walter Maiss ist auf Grund dieser Aktion bereits nach Berlin gekommen und schrieb mir einen überglücklichen Brief. Ich habe mal wieder Pech, der Major hat auf der Liste hinter meinen Namen geschrieben:“ Bleibt“. Das hat man davon, wenn man sich unentbehrlich macht. Für die Älteren kommen junge Rekruten. Julius Pütz ist nun auch eingezogen und zwar zu den Nachrichtern.. Er liegt in Pinneberg und
schrieb mir einen sehr lieben Brief. Im Februar soll ihn Annemarie besuchen und fährt dann vielleicht über Godesberg zurück. Also unter den jetzigen Umständen bin ich mit jeder Änderung im Hause, die Arbeit und Kohlen spart, einverstanden, auch, wenn eine schöne Tapete dabei flöten geht. Ich kann mir über den Fall Fitschen noch kein richtiges Bild machen, deshalb habe ich Dir geraten zu Möller zu gehen, Du vergissest bei Deinen Schilderungen, daß ich den ganzen Hergang ja nicht kenne. Was ist das plötzlich für ein Mieter, den Frau Fitschen hat? Ich kann die Briefe jetzt wieder nur so zwischendurch schreiben, da ich abends weder Zimmer noch Heizung habe. Sie werden entsprechend unzusammenhängend und hölzern. Wird Helga nun operiert und wann? Wir werden jetzt nächster Tage eine Ju52 bekommen, dann wird unsere furchtbare abgeschnitten halt aufhören. Übrigens ist die Nordsee, soweit man schauen kann […]
Der Rest fehlt.