Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 11. Oktober 1943
den 11. 10.43
Mein liebes Lottenkind,
nun habe ich schon 4 Tage keine Post mehr von Dir bekommen und auch ich bin durch unerfreuliche Veränderungen hier nicht zum Schreiben gekommen. Hoffentlich geht es Euch allen noch gut. Was macht Mutter und was die Beulenpest der Kinder? Es ist doch erstaunlich, wie Mutters Herz mit der immerhin erheblichen Belastung durch das hohe Fieber fertig geworden ist. Ist sie noch im Krankenhaus? Vorgestern Abend bin ich mit Wilhelm nicht schlag bei Carels gewesen und habe Deine Grüße ausgerichtet. Sie haben gute Nachricht von ihrem Sohn und haben sich sehr über die Bilder gefreut. Sie möchten gern von jedem guten Bild Abzüge haben. Von dem Bild, in dem Christel hinter den Blumen steht soll ein Ausschnitt in Postkartengröße gemacht werden. Hast Du die Filme an Klaus Meyer geschickt, das Rezept an Frau Faist und die Weinkiste an Pfalzwein-Jacob? Vielleicht kann ich hier noch rote Möhren bekommen. Ich schicke zu Heidis Geburtstag noch eine Mundharmonika. Sage ihr aber nicht, daß sie von mir ist, damit Helga nicht zurückgesetzt erscheint. 1000 liebe Küsse Dein
Harald