Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 5. Mai 1943

5.5.43

Mein liebes Lottenkind,

Dein erschreckender Brief ist mir unverständlich, denn ich habe 2 oder 3 Postkarten und einen kurzen Brief geschrieben. Zu mehr reicht die Zeit einfach nicht. Von dem Alarm im Ruhrgebiet habe ich kaum etwas gemerkt. Wir wurden über Duisburg Hannover geleitet und kamen erst um 2 Uhr in Jever an. Ich hatte auf einer Karte auch gebeten, mir meinen Rasierapparat und Pinsel zu schicken. Wäsche habe ich überhaupt keinen mehr. Bitte, bitte, bitte schicken Sie doch. Ich laufe hier rum wie ein Ferkel. Ich habe doch nur von jeder Sorte 3 Stück (unleserlich) Strümpfe, davon habe ich

mehr. Schicke das Paket nach Carels. Kannst Du für Hjalmar etwas tun (Siehe Brief). Es ist schon wieder 2:00 Uhr nachts und ich bin totmüde.

1000 liebe Grüße und Küsse
Dein Harald

Mein Apparat im Fliegerhorst ist Nummer 14 Geschwadergeschäftszimmer J. G. 11

Wer weiß, mit wem Du verbunden warst?