Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 14. Juli 1943
15.7.43 [Poststempel]
Mein liebes Lottenkind,
nun bist Du schon viele Stunden fort und sollst wahrscheinlich schon auf Hagen los und immer noch sehe ich Dein liebes Gesicht hinter der Scheibe des Zugfensters, dass plötzlich eine Wand zwischen uns setzte. Volle lieber und trauriger Gedanken bin ich über den Moor Landweg zum Horst gegangen. Heute und morgen habe ich nun Nachtdienst und ab übermorgen werde ich mich ausschlafen. Ich habe doch ein paar müde Stellen im Gesicht. Ehe ich es übrigens vergesse, ich habe seit heute wieder Apparat Nummer 14 und bin in das Zimmer gezogen, wo Du immer am Fenster gestanden hast. Hoffentlich hast Du eine einigermaßen gute Fahrt gehabt und bist nicht irgendwo hängen geblieben.
Viele liebe Grüße und Küsse auch an die Kinder.
Dein Mann
Grüße auch die Omis