Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 12. August 1943
12.8.43
Mein liebes Lottenkind,
Du meine Post wohl einigermaßen zeitig bekommst? Es ist ja nicht viel, was ich Dir so zwischen den Akten sagen kann und das meiste von dem, was ich auf dem Herzen hab, schreibt sich auch schlecht.Aber Du sollst doch wissen, dass ich täglich an Dich denke von den letzten Tagen mit Dir ist noch ein glücklicher Unterton in meiner Stimmung, der mich noch garnicht hier in den Alltag zurückfinden lässt. Meine Gedanken sind entweder bei den zurückliegenden Tagen oder beim kommenden Urlaub. Hoffentlich klappt es damit. Schreibe mir bitte gleich, was Du vom Hessenland hälst, damit ich uns einladen kann. Ich denke überall nur 1 bis 1 ½ Tag. Wer weiß, ob wir nun nach dem Krieg noch zu sowas kommen und wenn, dann kannst Du mir ja dann das Schwabenland zeigen. Du hast schon recht: Erinnerungen schaffen, das ist alles was wir können aber auch müssen. Ihr habt ja nun wieder Nacht für Nacht Alarm. Klappt das mit dem Osloer Sander(?)
1000 liebe Grüße und Küsse
Dein Harald