Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 8.oder 18. August 1943
8.8.43 [Poststempel 19.8.43!]
Mein süßes Frauchen,
nun bin ich wieder an meinem Kriegsschauplatz eingetroffen, und Ihr sitzt jetzt auf der Bahn und ich folge Euch so gut es geht in Gedanken. Hoffentlich war Euer Zug nicht so voll wie der meine. Berlin – Hannover war schrecklich, dann ging es. Ich habe auf fast allen Berliner Bahnhöfen die nächtliche Verladung der Kinder gesehen. Es war ein Bild des Jammers. Über die Gerüchte von Peenemünde wird hier nur gelächelt. Ich bin mal gespannt, was dran ist. Ich traue der Sache ja auch nicht. Wie lange werde ich wohl nun auf Nachricht von Dir warten müssen? Dass es an Dir nicht liegen wird weiß ich ja. Ich fand hier 2 Briefe von Dir vor der, darunter den mit den Gedichten Gaisers.
1000 liebe Küsse für Dich und die Kinder und viele Grüße an die Omis
Dein Harald.