Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 25. August 1943
25.4.43 [wohl Fehldatierung, richtig wahrscheinlich: 25.8.43 = Poststempel]
Mein liebes Lottenkind,
so nun ist wieder ein neuer Tag und damit der Umlauf wieder etwas näher gerückt. Es ist schrecklich, wie ich diesmal drauf warte, gerade als ob ich Dich ein Jahr lang nicht gesehen hätte. Je mehr er hat, je mehr er will. Über unsere Reise bist du doch nicht mehr bös. Lotti, wir haben uns dann doch ein paar Tage allein. Hinterher wirst Du doch wieder zur guten Hälfte vom Haushalt aufgefressen. So sehr ich mich auch auf die Mutter, die Kinder und Godesberg freue, so freue ich mich doch am allermeisten auf Dich. Ich lege Dir hier ein Bildchen ein, dass ich noch bei einem Kameraden aufgetrieben habe. Hebe es mir bitte auf. Bei uns ist es. z. Zt. mit Tagesangriffen wieder ruhiger geworden auch die Nachtalarme sind nicht doll. Der Tommy hat wohl z.Zt. seine Hauptkräfte gegen Italien eingesetzt. Dort geht es wohl heiter rund. Ob es sich noch mal lohnen wird nach dem Krieg nach Italien zu fahren? Ein Jammer aber wir haben jetzt dringendere Sorgen.
1000 liebe, liebe Küsse
Dein Harald