Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 19. Oktober 1943

19.10 43

Mein liebes Lottenkind,

Ach wie schön war das, als gestern 2 Briefe von Dir auf einmal ankamen. Der eine war der rot geschriebene schöne lange, das andere der Feldpostbrief, der natürlich wieder lange gebraucht hat. Nun warte ich schon wieder auf einen Bericht von Heidis Geburtstag, den Ihr einfach einen Tag vorverlegt und mir auf diese Weise meine ganzen Gedanken in Unordnung bringt. Hoffentlich konnte Heidis Geburtstagstisch mit dem von Helga konkurrieren. Morgen fahre ich nach Bremen Kurier und bin dadurch einen Tag aus der Mühle hier raus. Ich habe heute von der trockenen Heizungsluft scheußliches Kopfweh. Nun habt ihr also Mutter wieder bei Euch hoffentlich hält die gute Stimmung an. Sie soll sich aber noch eine ganze Weile schonen, wenn sie absolut was tun will, dann kann sie ja stopfen und flicken, aber nicht rumrennen und sich abarbeiten. Nun schreibe mir aber weit, wann es im November am besten passt, denn ich muss ja auch disponieren. An (unleserlich) muss ich auch noch schreiben. So ganz einfach ist das mit dem Urlaub nämlich nicht. Die Einheit macht Schwierigkeiten.

1000 liebe Küsse
Dein Harald