Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 14. März 1944

14.3.44

Mein liebes Lottenkind,

Dein lieber Brief war in 1 ½ Tagen hier, das ist erfreulich. Sehr erschrocken habe ich mich über Deine Nachricht von Mutter. Ich habe ihr gleich ins Krankenhaus geschrieben und ihr eine Vergrößerung meines Bildes geschickte, die ich als Geburtstagsgeschenk für Dich hatte machen lassen. Es ist mir nicht ganz leicht geworden, es herzugeben, aber Du wirst mich verstehen. Ich kann ihr im Augenblick mit nichts anderem eine Freude machen, und später ist es vielleicht zu spät.

Deinen Brief bezüglich der Steuererklärung habe ich nicht bekommen. Daß Walter Hufstadt in Gefangenschaft ist, weiß ich aus Deinem Brief. Wer weiß, wann wir ihn wiedersehen werden.

Halte mich bitte über Mutters Zustand auf dem Laufenden. Notfalls telegrafisch, wenn eine Verschlechterung eintreten sollte.

1000 liebe Küsse Dein
Mann