Harald Endemann an seine Frau Charlotte, 6. Juni 1944
6.6.44
Mein liebes Lottenkind,
Dein Geburtstag und gleichzeitig der Beginn der Invasion sind damit das Grab aller Urlaubshoffnungen. Was mag nun die Zukunft bringen. Wir verlegen, natürlich wissen wir nicht wohin. Hoffentlich kommen wir überhaupt an Du kannst Dir garnicht vorstellen, was hier los ist. Du sollst aber doch wissen, daß ich an Dich denke auch wenn die Arbeit noch so doll wird. Gestern sind wir erst aus unserer halb verfallenen Bude in eine neu Baracke umgezogen. Sie hat zwar ebensowenig Wasser und Licht wie die alte, ist aber wenigstens dicht. Ich werde so bald wie möglich schreiben,schreibe Du bitte nur noch unter Feldpostnummer. Ich nehme Dich und die Kinder lieb in den Arm und gebe Euch 1000 Küsse
Dein Harald